Meeresabfälle sind eine echte Geißel für die Umwelt und für die Menschheit. Die Voraussagen für 2050 sind alarmierend. Eine Studie der Ellen McArthur Stiftung besagt, dass es im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische in den Ozeanen geben wird. Daher ist es nötig, jetzt zu handeln, um dieses Desaster zu vermeiden. Es existiert eine Vielzahl an einfachen Verhaltensregeln. Wir müssen diesen nur folgen, um unseren Abfall zu reduzieren - entweder allein oder mit anderen zusammen. Daher ist es wichtig, unsere Gewohnheiten zu ändern. Jeder kleine Schritt zählt und sogar einzelne Aktionen können einen Unterschied machen. Besonders notwendig ist es, die Abfälle an ihrer Quelle zu verringern.
Den eigenen Abfall-Konsum zu reduzieren ist mit der sogenannten „3 R-Regel“ ganz einfach:
Reduce – Reuse – Recycle (Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln)
-Den verpackungsfreien Kauf fördern, um keine Verpackungen mehr zu benutzen.
-Übermäßige Verpackungen und kleine Portionen vermeiden: nachfüllbare Produkte bevorzugen.
-Einweg-Produkte ablehnen: Becher, Plastikteller und -besteck, Kaffeekapseln, Rasierer, Reinigungstücher etc...
-Konsumverhalten ändern: Saisonprodukte bevorzugen und auf kurze Transportwege der Ware achten. Abgesehen davon, dass dieses Vorgehen die Abfallberge reduziert, werden ebenso die Abgasbelastung als auch die Treibhausgase verringert.
-Bei eigener Herstellung von Kosmetikprodukten und Reinigungsmitteln ist keine Verpackung notwendig – dadurch wird automatisch noch mehr Abfall vermieden. Außerdem ermöglicht dieses Vorgehen, umweltfreundliche Inhaltsstoffe zu verwenden.
-Die Verwendung von Tragetaschen und Stoffbeuteln beim Einkauf erspart den Einsatz von Plastiktüten.
-Beim „upcycling“ können Abfallprodukte oder (scheinbar) nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt werden.
-Alte Geräte reparieren lassen (Kaffeemaschine, Toaster...)
-Pfandprodukte kaufen
-Gebrauchtware kaufen und verkaufen
-Ausleihen oder vermieten, Werkzeuge zum Beispiel, durch Vereine oder über Websites.
Fig. 1 Wiederverwenden / OceanInitiatives / Surfrider Foundation Europe
-Wenn die Abfälle richtig sortiert werden, können sie wiederverwertet und in neue Produkte umgewandelt werden.
-Bioabfälle kompostieren: im Garten kann ein Komposter aufgebaut werden oder man kann sogenannte Wurmkisten in der Wohnung nutzen. Es gibt auch kollektive Komposter, die von der Stadt für Wohnhäuser bereitgestellt werden.
Fig.2 PREVAL (Syndicat mixte pour la prévention et la valorisation des déchets au service du territoire du Haut Doubs) / Surfrider Foundation Europe
Diese nützlichen Verfahren können ebenso gut zu Hause wie auch in Unternehmen und in öffentlichen Einrichtungen eingeführt werden.
Manche Städte führen Aktionen durch, um die Bürger zu sensibilisieren und das Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Um die Bioabfälle zu reduzieren, subventionieren viele Städte die Initiativen von Einwohnern, die einen Kompost installieren möchten.
Eine Möglichkeit wäre, sich bei einem Verein zu engagieren, der gegen Meeresabfälle kämpft. Das verleiht ihm mehr Gewicht für seine Forderungen und erlaubt ihm, sich besser Gehör zu verschaffen.
Die Surfrider Foundation Europe kämpft seit ihrer Gründung im Jahre 1990 gegen die Vermüllung der Meere. Seit mehr als 20 Jahren werden die „Ocean Initiatives“ organisiert. Die Ziele dieses internationalen Programms sind, die Meeresabfälle sowohl zu reduzieren als auch zu verhindern, und einen Verhaltenswandel der Gesellschaft zu fördern.
Wichtig ist es auch, wählen zu gehen und Petitionen zu unterschreiben, um die Gesetzgebung voranzutreiben.
Im April 2015 haben die Mitgliederstaaten der Europäischen Union eine Vereinbarung getroffen, die sie verpflichtet, ihren Einwegplastiktüten-Verbrauch zu reduzieren. In Frankreich sind die Plastiktüten schon seit dem 1. Juli 2016 an den Kassen verboten. Seit dem 1. Januar 2018 sind in Frankreich auch Kosmetikprodukte mit Plastikmikrokügelchen und Wattestäbchen aus Plastik verboten.