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Strategien zum Küstenschutz

Fortgeschrittener Anfänger / Fortgeschritten Küstenentwicklung 15 mins

Angesichts der Küstenerosion und des Vordringens des Meeres ins Landesinnere können mehrere Strategien zum Küstenschutz übernommen werden. Jede hat ihre Vor- und Nachteile. In diesem Kurs werden wir uns ausführlich damit beschäftigen, die Fragen des Risikomanagements bei Küstenschutz besser zu verstehen. Auf diese Weise können wir vielleicht die notwendigen Schritte für einen vernünftigen und nachhaltigen Küstenschutz unternehmen. Entdecken Sie auch hier unsere interaktive Karte, die Einsicht gibt auf die Evolution der Küste und den Küstenschutz in einigen europäischen Ländern.

https://fr.oceancampus.eu/carte-erosion#

Die Unterstützung der Europäischen Kommission für die Erstellung dieser Veröffentlichung stellt keine Billigung des Inhalts dar, welcher nur die Ansichten der Verfasser wiedergibt, und die Kommission kann nicht für eine etwaige Verwendung der darin enthaltenen Informationen haftbar gemacht werden. 

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Einführung

Die Küstenlinien sind attraktive Gebiete, die einem starken demografischen Druck ausgesetzt sind. In Metropolitan-Frankreich machen die Küstengemeinden insgesamt nur 4 % des Territoriums aus, beherbergen aber dennoch 10 % der Bevölkerung.

Dabei handelt es sich um facettenreiche Gebiete mit sehr unterschiedlichen natürlichen Umgebungen (Strände, Klippen, Dünen, Flussmündungen ...) mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten (gewerbliche und industrielle Aktivitäten; Handels-, Fischerei- und Freizeithäfen; Wassersportaktivitäten ...). Nicht zuletzt ziehen die Küsten aufgrund ihrer natürlichen Vielfalt viele Touristen an. Zum Beispiel erhöht sich in der Stadt Biarritz die Einwohnerzahl während der Sommersaison von 23 000 auf 110 000.

Die Küstengemeinden überdenken nun vor dem Hintergrund zunehmender Meereswetter-Phänomene, wie Stürme, und angesichts des demografischen Wachstums der Küstengebiete die Art und Weise der Küstenbewirtschaftung.

Folglich wurden mehrere Strategien zum Schutz der Gebiete an der französischen Küste angewendet. Es gibt vier Arten von Strategien: aktives Vorgehen, Anpassung an oder Förderung von natürlichen Prozesse, Verlagerung oder strategischer Rückzug und passive Überwachung.

Je nach den zu schützenden Gebieten (Wohnhäuser, Infrastruktur, natürliche Umwelt ...) werden unterschiedlichen Strategien der Vorzug gegeben.

Verteidigung oder aktives Vorgehen

Traditionell wird die Küstenerosion durch sogenannte „feste“ Abwehrmittel bekämpft, um den Angriff des Meeres zu verhindern (Barrieren, Mauern, Wellenbrecher ...). Diese Techniken haben oft eine sehr lokal begrenzte Schutzwirkung mit nachlassender Wirkung in der Nähe des Schutzgebietes.

Um diese Probleme zu lösen, werden weitere sogenannte „flexible“ Schutzsysteme entwickelt. Ihr Vorteil ist, dass sie besser in die Naturlandschaft integriert werden können und geringere Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben.

Aktives küstenmanagement, ©Surfrider Foundation Europa

1. Feste Strukturen (Deiche, Buhnen, Felsen, ...)

Diese Techniken basieren auf zwei verschiedenen Prinzipien:

-    Strukturen senkrecht zur Küste, wie Buhnen, tragen dazu bei, den Transport von Sand durch Nebenströmungen (Strandversetzung) zu minimieren. Die Strände werden stromaufwärts sandiger und gleichzeitig wird die Wellenenergie reduziert.


Buhnen in Anglet, ©AngletTourisme

-    Strukturen parallel zur Küste (Deiche, Wellenbrecher, Felsen ...) verhindern Wellengang und erhalten die Küstenlinie .


 Wellenbrecher in der Bucht von Saint-Jean-de-Luz, ©AtlanticPirogue

Nachteile:

    -    extrem starke Auswirkungen sowohl auf die Landschaft als auch auf die biologische Vielfalt

    -    sehr hohe Kosten

    -    Einschränkung oder sogar Verdrängung von Freizeitaktivitäten wie Surfen

    –    verstärkte Erosion nach diesen Entwicklungen (die Problematik wird nur verlagert)

 

2. Flexible Strukturen (erneute Besandung, Geotextilien)

Ziel ist es, dem Meer mit einer Strategie zu begegnen, die auf der Verteilung von Wellenenergie und einer geringeren Veränderung des Ökosystems beruht.

Diese Strukturen halten den Strand bei Flut trocken, im Gegensatz zu den festen Strukturen. Darüber hinaus sind die Auswirkungen auf die Landschaft und die Kosten dieser sogenannten „flexiblen“ Strukturen viel geringer als bei „festen“ Strukturen. Ein weiterer Vorteil des flexiblen aktiven Vorgehens besteht darin, dass die meisten Freizeitaktivitäten an der Küste nicht eingeschränkt werden.


Erneute Besandung mit dem Schiff ©Cityofgoldcoast   


Erneute Besandung an Land ©Mapama 

        

Geotextilien ©Novintiss

Nachteile:

    -    Haltbarkeit und Wirksamkeit nehmen im Laufe der Zeit ab

    -    die Maßnahme erfordert eine regelmäßigere Überprüfung

    -    Biodiversität wird für die Besandung massiv gestört

    -    Gefahr von Sandmangel (Beispiel Lacanau: Für eine 1,2 km lange Strecke wird der jährliche Sandbedarf auf 72 000 m3 geschätzt)

Wussten Sie schon?

Förderung natürlicher Prozesse

Dünen und Feuchtgebiete sind natürliche Küstenschutzgebiete. Ihre Wiederherstellung oder Ausbau können das Phänomen der Erosion verlangsamen und damit das Hochwasser-Risiko verringern.

Wiederherstellung©Surfrider Foundation Europa

 

1. Wiederherstellung von Dünen

Bei der Wiederherstellung der Dünen werden die natürlichen Prozesse durch den Aufbau von Windschutzanlagen (Staketenzäune) und die Begrünung, die den Sand zurückhält, unterstützt. Dadurch wird verhindert, dass der vom Wind mitgeführte Sand ins Landesinnere gelangt. Die Düne stabilisiert sich und kann sogar gegen das Meer an Boden gewinnen.

Dieser Prozess verläuft langsam und erfordert Geduld sowie einen besonderen Schutz, um ein „Zertrampeln“ der Vegetation zu vermeiden. Die Nutzer müssen dann zwar Umwege machen, um an den Strand zu gelangen, aber diese kleine Anstrengung wird auf lange Sicht durch die Erhaltung eines gesunden Strandes belohnt, der dem Nutzer alle Möglichkeiten bietet, sich bei Freizeitaktivitäten an der Küste zu entspannen.


Wiederherstellung der Düne in Capbreton, Stadt Capbreton


Nachteile:

    -    regelmäßige Kontrolle der Dünen und Einrichtung notwendiger Schutzeinrichtungen

    -    verlangsamt den Erosionsprozess, hält ihn aber nicht auf

    -    nur für Gebiete geeignet, in denen bereits ein breiter Dünenstreifen vorhanden ist


            2. Wiederherstellung von Feuchtgebieten

Viele Feuchtgebiete an der französischen Küste wurden in den letzten Jahrhunderten trockengelegt, um Acker- oder Bauland zu gewinnen, um die Mückeninvasion zu bekämpfen (z. B. im Forêt des Landes) oder um den Zugang zur Küste zu erleichtern. Diese Gebiete stellen jedoch sogenannte „Pufferzonen“ dar, die große Wassermengen aufnehmen können und in der Lage sind, die Wellen bei Stürmen abzufangen. Damit senken sie das Hochwasser-Risiko erheblich und stellen die Artenvielfalt wieder her ...

Abgesehen von ihrer Fähigkeit, die Küste zu schützen, würde die Wiederherstellung von Feuchtgebieten die Beteiligung an der Entwicklung von Freizeitaktivitäten wie Angeln, Naturbeobachtung, Wanderungen usw. ermöglichen. Dies kann einen echten Gewinn für ein Gebiet und seine Bewohner bedeuten, indem es die Lebensqualität im Rahmen eines wirklich nachhaltigen Entwicklungsansatzes verbessert.


Parc Écologique Izadia in Anglet

Nachteile:

    -    große Teile der Küstenlinie müssen in einem natürlichen Zustand belassen werden

    -    Tourismusentwicklung beschränkt sich auf „nachhaltigen Tourismus“

Wussten Sie schon?

Verlagerung oder strategischer Rückzug

Die Verlagerung umfasst den Abbau und die Neuansiedlung von Eigentum und Aktivitäten von der Küste in das Landesinnere. Diese Lösung wird in Betracht gezogen , wenn es technisch unmöglich wird, die Küstenlinie zu erhalten, oder wenn die Kosten für ihre Erhaltung ins Unendliche zu steigen beginnen.


Verlagerung©Surfrider Foundation Europa

In Gebieten, in denen sich die Küstenlinie stark zurückzieht, kann eine Verlagerung auch dann in Betracht gezogen werden, wenn nur wenige Grundstücke betroffen sind und die Neuansiedlung leicht umgesetzt werden kann (z. B. Camping).


Campingplatz "Las Palmeras", Spanien©Vayacamping     Route de la corniche basque, ©QueFaireAuPaysBasque

Diese Strategie erfordert eine intensive Vorausplanung seitens der lokalen Behörden und basiert auf einer umfassenden Informationsarbeit, um alle Beteiligten (Einwohner und Unternehmen) zu überzeugen. Obwohl sie die einzige langfristige Lösung für die erhöhte Erosionsgefahr in bestimmten Gebieten zu sein scheint, ist sie sehr schwierig umzusetzen. Insbesondere problematisch ist die Frage nach der Entschädigung der Betroffenen, für die es schwierig ist, die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen.

So musste beispielsweise das Wohnhaus „Le Signal“ in Soulac-sur-Mer in der Gironde im Jahr 2014 kurzfristig evakuiert werden. Nach vier Jahren administrativer Auseinandersetzungen stimmte der Senat im Dezember 2018 für eine Entschädigung der Miteigentümer.


Wohnhaus „Le Signal“ in Soulac-sur-Mer,©FranceInfo

Nachteile:

    -    zahlreiche zu überwindende behördliche, operative und finanzielle Hindernisse

    -    sehr lange Umsetzungszeit, die oft mit der Suche nach einer teuren Lösung für den vorübergehenden Schutz verbunden ist

    -    erfordert eine vorherige Studie zur Umsetzbarkeit unter Einbeziehung aller lokalen Beteiligten

    -    geringe soziale Akzeptanz (es ist schwierig, die Beteiligten zu überzeugen)


Passive Überwachung

Hierbei soll sich die Natur von selbst anpassen, ohne dass der Mensch eingreift. Das Ökosystem ist oft in der Lage, nach einer externen Störung (z. B. Sturm) wieder normal zu funktionieren. Diese Fähigkeit wird „Resilienz“ genannt.


Passive überwachung©Surfrider Foundation Europa 

Diese Naturgebiete stehen jedoch weiterhin unter der Aufsicht der autorisierten Einrichtungen, die ihre Entwicklung untersuchen, um eventuelle Veränderungen vorherzusehen.

Die Kosten sind eher niedrig. Leider gibt es in Frankreich nur sehr wenige Orte, an denen diese Möglichkeit befürwortet werden kann. Die Entwicklung des Tourismus und der Bevölkerung senkt die Anzahl dieser Gebiete zunehmend.

So sind beispielsweise die Einrichtung von Natura-2000-Zonen oder der Kauf von Land durch das „Conservatoire du Littoral“ (frz. Küstenschutzagentur) Maßnahmen, die es ermöglichen, unberührte Räume und damit Pufferzonen zu erhalten.


Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer©Nationalpark Wattenmeer

Nachteile:

    -    wenige geeignete Zonen

    -    erfordert eine gute Kenntnis der Gebiete

Häufig wenden Gemeinden innerhalb ihres Gebietes mehrere Strategien an, die von der Beschaffenheit ihrer Küstenlinie, dem Budget und den zu schützenden Gebieten abhängen. Es handelt sich um schwierige Entscheidungen, bei denen die Rücksprache mit den Beteiligten (Entscheidungsträger, Manager, Nutzer, Bewohner, Betreiber von Nachbarschaftsläden ...) eine Schlüsselrolle spielt.

Glossar

Küstenlinie: die Grenze zwischen Land und Meer. Manchmal kann sie schwierig zu bestimmen sein, wie zum Beispiel bei einer sich ständig bewegenden Sandküste. Wir definieren sie wie folgt: Sandküste = Grenze des Dünenfußes, Felsküste = Grenze der Steilküste.

Staketenzaun: Barriere, die durch die Montage vertikaler Holzlatten gebildet wird, die durch einen Zwischenraum voneinander getrennt sind, dessen Breite die Durchlässigkeit der Barriere bestimmt.

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Weitere Informationen

Weitere Informationen über die Risiken von Erosion und Hochwasser finden Sie auf den Partnerseiten von BRGM („Büro für Geologie- und Bergbauforschung“) und des Conservatoire du littoral (frz. Küstenschutzagentur).

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